Das Ungetüm on Tour
Der A-Rex hat den Komatsu PC 1250 als schweizweit grössten Bagger abgelöst. Erfreulich ist, dass beide Giganten im Maschinenpark der Aregger AG anzutreffen sind. Wir haben den Transport für den ersten Einsatz 2017 begleitet und sind seinen Spuren von Buttisholz nach Basel gefolgt. Die Reportage eines eindrücklichen Transports.
Buttisholz, 5.00 Uhr. Im Morgengrauen und bei strömendem Regen setzte sich der Sattelschlepper mit dem A-Rex im Gepäck in Bewegung. Zusammen mit dem Stossfahrzeug – beide Fahrzeuge sind 620 PS stark – hatte der Schwertransport eine stattliche Länge von ganzen 47 Metern. Klar, dass ein 203-Tonnen-Transport durch die halbe Schweiz vom Strassenverkehrsamt bewilligt werden musste. Die Route von Buttisholz zu Huntsman nach Schweizerhalle war demnach klar vorgegeben.
Konzentriert und mit stoischer Ruhe steuerte der Chauffeur sein Gefährt Richtung Autobahnauffahrt in Rothenburg-Station, immer in Funkkontakt mit dem Stossfahrzeug. Seit 26 Jahren arbeitete er bereits als Chauffeur, seit 20 Jahren im Bereich Schwertransporte und beförderte dabei regelmässig Baumaschinen der Aregger AG. Trotzdem war diese Mission auch für ihn eine ganz spezielle. «Einen Transport in dieser Liga haben wir nicht alle Tage», schwärmte der Chauffeur. Erschwerend kam hinzu, dass dieser Rückbau-Bagger nigelnagelneu war und deshalb noch keinerlei Transporterfahrung vorlag.
Millimieter-Arbeit
Das Polizeifahrzeug fuhr voraus und machte die Strasse frei. Immerhin hatte der Transport eine Breite von 4,30 Metern, ragte also deutlich über einen normalen Fahrstreifen hinaus. Entgegenkommende Autos wurden aufgefordert, auszuweichen oder gar anzuhalten. Für einen spektakulären Moment dieser Art nahmen die Fahrzeuglenkenden offensichtlich gerne eine kurze Verzögerung in Kauf. Beim Kreisel in Rothenburg-Station wurde es erstmals eng. Um die Randsteine nicht zu touchieren, musste die Laderampe angehoben werden. Dann, mit zehn Minuten Verspätung auf der Autobahn angekommen, rollte der Spezialtransport mit maximal 80 Stundenkilometern Richtung Norden. Nach der Ausfahrt Reiden ging es über die Kantonsgrenze, woraufhin die Aargauer Polizei das Zepter übernah
Spektakuläre Raupen-Montage
In Rheinfelden verliess der Konvoi die Autobahn und traf sogleich auf diverse Hindernisse – zum Beispiel zwei Kreuzungen mit Randsteinen, Ampeln und Verkehrstafeln oder eine enge Baustellenpassage mitten im Dorf. Heikel waren zudem die vielen Sträucher am Strassenrand, die die kostbare Fracht zerkratzen könnten. Doch selbst hier hatte der Transporteur alles im Griff und liess nichts anbrennen. Nach einem weiteren Polizeiwechsel traf der Transport pünktlich um 8.30 Uhr bei Huntsman ein. Mit dem Abladen des A-Rex war der Transportauftrag schliesslich erledigt.
Mit dem Eintreffen des A-Rex wurden die Aregger-Servicemonteure Fabian Koch, Michael Wiler und Max Stocker zu den Hauptakteuren. Die erste anspruchsvolle Aufgabe: Der Bagger sollte sich die beiden Raupen, die je 42 Tonnen wiegen, selbst montieren. Als hätte er dies schon x-mal gemacht, meisterte er die Herausforderung mit Bravour. Auch das Gegengewicht von rund 40 Tonnen, das Allegro mittlerweile angeliefert hatte, wurde ohne Schwierigkeiten angebracht. Fehlte nur noch der 48 Tonnen schwere Arm. Fertig war das neue Prunkstück – der A-Rex war bereit für seine Premiere.